Seen, Wege und Geschichten – Ihr Abenteuer wartet
Wer an der Müritz anlegt, kommt selten allein – meist reist die Sehnsucht gleich mit. Sie treibt einen hinaus aufs Wasser, hinein in dichte Buchenwälder oder hoch hinauf auf den Aussichtsturm Käflingsberg, von dem aus das Blau der Seenplatte mit dem Himmel verschmilzt. Morgens, wenn die Nebelfelder noch flach über dem Schilf liegen, schwimmen Fischotter lautlos zwischen Seerosen. Gegen Mittag flattern Segel im leichten Südwest und setzen winzige weiße Tupfer ins weite Blau. Abends trifft man sich in einer der vielzähligen Hafenkneipen, wo Holztische Geschichten erzählen, die nur im Zusammenspiel von Wind, Wellen und einem Glas hiesigem Apfelcider entstehen können.
Unser Jahreskalender ist dicht gefüllt, ohne je hektisch zu wirken. Im Mai eröffnet die «Woche der alten Handwerke» in Ludorf den Reigen der Feste: Schmiede lassen Funken tanzen, Weberinnen zeigen, wie Geduld zu Stoff wird. Im Juli bringt das Müritz‑Schwimmen Wagemutige an den Start, die sich auf dreieinhalb Kilometern das kühle Nass erkämpfen. Und wenn im September das Weizenstroh längst verpresst ist, ziehen die Kraniche trompetend gen Süden – ein Schauspiel, das man auf geführten Abendwanderungen erlebt. Wer es lieber still mag, startet im Winter von der Bolter Schleuse mit Tourenski über spiegelndes Eis. Die Müritz schläft nie richtig, sie träumt nur anders, je nach Jahreszeit.
Ganz gleich, welche Route Sie wählen: Achten Sie darauf, einen Moment stehen zu bleiben. Lauschen Sie dem vielstimmigen Chor der Wasservögel, spüren Sie mit nackten Füßen den feuchten Waldboden oder kosten Sie frisch geräucherten Aal, der in Sietow direkt aus dem Rauchfang auf das Holzbrett gelangt. Wenn später ein Regenbogen über dem Südufer erscheint, wirkt er wie eine Einladung, am nächsten Tag gleich weiterzuziehen. Weitere praktische Tipps, etwa Bootsverleih‑Kontakte oder die aktuellen Fährzeiten, halten wir in unserer Rubrik «Amt & Service» bereit.